In dem nur schwach besiedelten Gebiet in der Oberpfalz reiht sich zwischen Tirschenreuth, Mitterteich, Wiesau und Muckenthal ein Fischteich an den anderen. Insgesamt sind es mehr als 4.000. Der Landstrich um die sogenannte Tirschenreuther Teichpfanne wird deshalb auch das „Land der tausend Teiche“ genannt.
Hier hat die Teichwirtschaft eine mehr als tausendjährige Tradition. Der Boden ist seit alters sehr nährstoffarm, Sümpfe durchziehen die Landschaft, große Laub- und Nadelwälder erstrecken sich bis zum Horizont. Deshalb setzten die Bewohner seit jeher nicht auf Ackerbau, sondern legten Teiche für die Fischzucht an. Besonders die Mönche des Zisterzienserklosters in Waldsassen waren dabei ab dem zwölften Jahrhundert die treibende Kraft und halfen so mit, diese einzigartige Kulturlandschaft zu schaffen.
Vor allem Karpfen, Hechte und Schleien, die den ganzen Sommer über gefüttert werden, landen bis heute ab Ende September in den Netzen der Fischer.
Inzwischen sind auch an manchen der aufgegebenen und nicht mehr bewirtchaftetenTeiche ausgedehnte Verlandungsmoore und Bruchwälder entstanden, die heute ein Paradies fur seltene Vögel, Amphibien, Insekten und Wasserpflanzen darstellen.
Ein SpazierGang im Teichland
Bunte Farbtupfer am Uferrand
Grazile Tänzer und bunte Gaukler
Schwimmer und segler
Im Revier der Fischadler
Mitte des 20. Jahrhunderts war der Fischadler in Bayern mehr oder weniger durch Verfolgung und dem Einsatz von Pestiziden ausgerottet. Mit einem nordbayerischen Brutpaar begann 1992 die Wiederansiedelung. Seitdem kommt es jährlich zu erfolgreichen Bruten in der Oberpfalz. Da in den Wäldern oft ein Mangel an geeigneten alten Horstbäumen herrscht, ist die wichtigste Artenhilfsmaßnahme für den Fischadler der Bau von Nisthilfen in der Nähe seiner Nahrungsgewässer. Eine solche hat auch ein Brutpaar im Gebiet der Muckenthaler Fischteiche angenommen.
Die für die Naturfreunde so erfreuliche Entwicklung der Fischadlerpopulation stösst bei den Bewirtschaftern der Teiche allerdings auf wenig Gegenliebe, stellt der Fischadler für sie neben der starken Vermehrung des Fishotters und des Minks doch nur eine weitere, ihre Erträge zu großen Teilen verringernde und damit ihre Existenz bedrohende Spezies dar.