Das Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein, auch Biedensand genannt, liegt bei der Stadt Lampertheim in einer Schleife des ehemals mäandernden Urrheins. Als das drittgrößte hessische Naturschutzgebiet ist es neben dem NSG Kühkopf-Knoblochsaue das bedeutendste hessische Altrheinschutzgebiet. Geschaffen wurde es in den Jahren 1878/79, als im Zuge der Rheinbegradigung der Durchstich des Rheins bei Lampertheim erfolgte. 1926 wurden zunächst Teile des Lampertheimer Altrheins, 1937 dann seine gesamten Bereiche unter Naturschutz gestellt. Mit weiten Wasserflächen, größeren Röhrichtbereichen, Auwaldresten und Streuobstwiesen gliedert es sich in verschiedene Biotope. Die so vielfältig gemischte Auenlandschaft bietet vielen, teilweise bedrohten, Vogelarten Lebens- und Brutgebiet, und ist zudem Rast- und Überwinterungsplatz für diverse Zugvögel.
Hier heimisch geworden ist eine freilebende, etwa vierzig köpfige Population von Schwanengänsen. Die auffällig hellcreme und braun gefärbten Gänse stammen ursprünglich aus Sibirien, der Mongolei oder aus China. Sie kamen in den 1920er Jahren nach Europa, wo sie nachgezüchtet wurden und dann zum Teil in Freiheit gerieten.
Vom sogenannten „Entensteg“ aus eröffnet sich nach links der Blick in einen langen, die Schilflandschaft durchziehenden Wassergraben, der wohl nach den dort häufig vorkommenden Blässrallen, als „Rallengraben“ bezeichnet wird. Nach rechts weitet sich die Aussicht zum „Welschen Loch“ hin. Es gehört zusammen mit dem „Fretter Loch“ zu den beiden großen Flachwasserseen des Naturschutzgebietes. Am Welschen Loch lebt dauerhaft eine Kormoran-Kolonie.