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Im Schiersteiner Teichgebiet

Die Schiersteiner Teiche gehören zum NSG Niederwalluf-Schierstein. Sie sind Teile eines Wasserweksgeländes, in dessen Klärteichen Rheinwasser zur Verbesserung des Grundwassers geklärt und gefiltert wird. Die Klärbecken sind von Schilf, Feldgehölzen und ungedüngten Wiesen umgeben.

An den Ufern sowie auf den Wasserflächen tummelt sich eine Vielzahl einheimischer Wasservögel, wie Kormorane, Pfeif- und Reiherenten, Haubentaucher, Graureiher, Teich- und Blässhühner.

Zu Beginn der Balzzeit kommt es bei den Höckerschwänen oft zu recht heftigen Kommentkämpfen zwischen den Männchen.

Schon seit vielen Jahren befindet sich auf dem Gelände des Wasserwerks eine Kolonie von Weißstörchen, die zumeist auch hier überwintern und deshalb einer Zufütterung bedürfen. Die Störche brüten sowohl auf künstlichen Horsten, als auch auf zwei Hochspannungsmasten. Aus Gründen der Sicherheit müssen die Horste nahe der Hochspannungsleitungen in jedem Jahr nach der Brut entfernt werden.

Die Wasservögel in den Klärbecken lassen sich vom Rheinuferweg aus gut beobachten. Mit etwas Glück entdeckt man im nahen Schilf die scheue und seltene Rohrdommel. Die Rohrdommel gehört zur Familie der Reihervögel. Da die Männchen im Frühjahr dumpfe, kilometerweit zu hörende Balzrufe von sich geben, wird sie im Volksmund auch „Moorochse“ genannt. Die Rohrdommel ernährt sich überwiegend von Kleinfischen, Fröschen sowie Amphibien und Wasserinsekten. Durch Entwässerungen und die Zerstörung von Schilfbeständen ist ihr Lebensraum heutzutage erheblich eingeengt und ihr Bestand deshalb stark gefährdet. Sie steht in Deutschland auf der Roten Liste der Brutvögel und ist streng geschützt.

Durch lautes Krächzen in den Bäumen macht sich hier oft ein fremdartig und exotisch aussehender Vogel bemerkbar. Es ist der Halsbandsittich , auch Alexandersittich genannt, weil Alexander der Große ihn vor mehr als 2300 Jahren aus Asien nach Griechenland gebbracht hat. Ursprünglich sind die Savannengebiete Afrikas und Indiens seine Heimat. Als Neubürger (Neozoon) ist er nun zunehmend häufig bei uns zu sehen. Das warme Klima unsrer Städte hilft den Vögeln, hier zu leben und die Winter zu überstehen. Zudem ähneln Parks, Friedhöfe und Gartenanlagen ihrer ursprünglichen Savannenheimat und bieten sowohl Brutmöglichkeiten als auch ausreichend Nahrung in Form von Beeren, Blüten oder Obst. Die Anwesenheit des Halsbandsittichs lässt vor allem Konkurrenz zu anderen höhlenbrütenden und fruchtfressenden Vögeln befürchten und verursacht Lärmbelästigung sowie Verschmutzung von Straßen und Plätzen. Die gesamte Rheinebene wird mittlerweile von Tausenden wilder Halsbandsittiche bevölkert.


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