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Exkursion - Reflexion - Kreation

Im Wildpark Mehlmeisel

Der Wildpark Mehlmeisel entstand im Zuge einer Kooperation mit dem Nachbarland Tschechien, getragen von der Gemeinde Mehlmeisel im Fichtelgebirge und der tschechischen Partnerstadt Bozi Dar.  Am 12. April 2014 wurde der neu gestaltete Wildpark Mehlmeisel eröffnet. Auf einem Rundweg durch das Tierfreigelände können die Besucher die Wildtiere von einer Brücke und von Plattformen aus entdecken und beobachten. Der Hochweg führt in drei Metern Höhe über die Gehege und eröffnet so neue und interessante Perspektiven und das Gefühl, hautnah dabei zu sein.

Rehwild

Das allseits bekannte und nahezu überall in Deutschland vorkommende Reh (Capreolus capreolus) ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. Dennoch ist es näher mit dem Ren und dem Elch verwandt als mit dem Rothirsch. Es besiedelte einst nur Wälder, deren Randzonen und Lichtungen, kommt aber mittlerweile auch in offener, deckungsloser Agrarlandschaft vor.

Rotwild

Der Rothirsch (Cervus elatus), bei mehreren Tieren spricht man vom Rotwild, ist im mitteleuropäischen Raum eines der größten freilebenden Wildtiere. Ursprünglich ein Bewohner offener und halboffener Landschaften, kommt er jetzt fast nur noch in geschlossenen Waldgebieten vor. Der weiße Hirsch hier im Wildpark ist kein Albino, sondern lediglich eine Unterart des des hiesigen Rotwildes.

Schwarzwild

Das Wildschwein (Sus scrofa), in der Jägersprache Schwarzwild genannt, ist die Stammform unseres Hausschweins. Wildschweine sind Allesfresser und sehr anpasssungsfähig. Man findet sie in Laub- und Mischwäldern, in denen es sumpfige Regionen und wiesenähnliche Lichtungen gibt. Durch den Anbau von Mais wandern sie vermehrt in die Feldfluren ein und dringen zudem sogar in besiedelte Bereiche vor. Ihre oft zahlreichen Jungen, die Frischlinge, kommen von März bis Mai bereits sehend und behaart zur Welt und sind echte Nestflüchter. Sie haben ein mittelbraunes Fell mit vier bis fünf gelblichen Längsstreifen und werden bis zu dreieinhalb Monaten gesäugt, bis sie dann feste Nahrung zu sich nehmen.

Wildkatze

Die Wildkatze (Felis silvestris) unterscheidet sich von unserer Hauskatze durch ihre Körpergröße von nahezu einem Meter und ihrem größeren bis zu sechseinhalb Kilogramm schweren Gewicht. Weitere Merkmale sind ihr kurzer, dicker Schwanz mit drei für sie typischen schwarzen Ringen am Ende. Sie lebt vorwiegend in Laub-und Mischwäldern, ist extrem scheu und meidet menschliche Nähe. Als Pirschjäger schleicht sie sich unbemerkt an ihre Beute, zumeist Kleinsäuger, heran und erfasst sie im Sprung.

Luchs

Der Luchs (Lynx lynx) ist mit einem Gewicht bis zu 45 Kilogramm und einer Länge bis zu 130 Zentimetern die größte Raubkatze in Deutschland.. Typisch für ihn sind die Pinselohren und sein sehr kurzer Schwanz mit dunklem Ende. Er lebt überwiegend als Einzelgänger und jagt Kleinsäuger aber auch Hasen und Rehe. Deshalb scheiden sich am Luchs die Geister. Während ein Großteil der Jäger und Waldbesitzer in ihm nur einen Jagdkonkurrenten und Wilddezimierer sieht, und deshalb für seinen Abschuss plädiert, vertritt einer der größten Waldbesitzer der Region eine völlig andere Position, indem er sich bemüht, alle Tier- und Pflanzenarten in seinem Besitz zu akzeptieren und mit ihnen verantwortungsbewußt umzugehen. Das sei mit Toleranz, dem notwendigen Fachwissen und einer Portion guten Willens jederzeit möglich. Die Ausrottung einer Art sei ein unwiederbringlicher Verlust in der Welt, betont er, der Luchs gehöre hierher, genauso wie die Rehe. Konsequenterweise hat er selbst eine Luchsin in seinen Revieren ausgewildert, in der Hoffnung, sie möge sich verpaaren und so mithelfen, den Bestand dieser herrlichen, aber gefährdeten Tiere in der Steinwaldregion zu sichern.


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