Heide bezeichnete ursprünglich das vom Menschen unbebaute, unfruchtbare Land, die auch später nicht urbar zu machende Landschaft. Die Biologie versteht heute darunter eine Vegetationszone, die vor allem durch die Heidekraut genannte Besenheide mit eingestreutem Wacholder geprägt ist. Das blühende Heidekraut verwandelt von Sommer bis Herbst die weite, oft baumlose Landschaft in einen lilafarbenenTeppich. Am bekanntesten sind die in Niedersachsen liegende Lüneburger Heide, sowie die großen Heideflächen in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Daneben gibt des aber auch hier bei uns, oft ganz in der Nachbarschaft liegend, kleinere Heideflächen. Dort, wo sich Starkstromtrassen durch unsere Kiefernwälder ziehen und sich unter Masten und Leitungen breite kahle Streifen am Boden gebildet haben, gedeihen auch hier auf sandigem Boden Besenheide und Wacholder. Ab und zu bereichert ein buschartiges Laub- oder Kieferngehölze das Landschaftsbild, spielt der Wind mit den schlanken Wedeln des Reit-Grases.
Die blühende Besenheide zieht zahlreiche Insekten an. Bienen und Hummeln summen um die blass violetten Blüten. Schmetterlinge, wie das Kleine Wiesenvögelchen, das Große Ochsenauge und der prächtig gefärbte Kleine Feuerfalter flattern umher. Es schwirren Libellen, wie der Blaupfeil und die Blutrote Heidelibelle umher. Darunter sitzt die Kreuzspinne und auf dem Weg ein Grashüpfer sowie die seltene Blauflügelige Ödlandschrecke, als Männchen und Weibchen zugleich. Obwohl die Giftzahn bewehrte Kreuzotter in den großen Heidegebieten durchaus zahlreich vorkommt, finden sich hier bei uns mit Zauneidechse und Blindschleiche nur harmlose Vertreter der Reptilienwelt.
Im 19. Jahrhundert entdeckten Maler, Schriftsteller und Musiker die Heide für die Kunst, und auch heute noch stellt sie einen Anreiz für den Pinsel des Aquarellmalers dar.