
Ein Ausflug mit dem Schiff von Mainz rheinaufwärts in südliche Richtung ist eher ungewöhnlich. Normalerweise folgt die Route der Ausflugsschiffe dem Fluss stromab zu den landschaftlichen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten des Rheingaus und des Mittelrheins. Aber auch die Fahrt in entgegengesetzter Richtung hat ihre Besonderheiten und Reize. Schon gleich nach dem Ablegen passiert das Schiff auf dem linken Ufer die Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim, den authentischen Nachbau eines hier verankerten, schwimmenden Kleinbetriebes zur Getreideverarbeitung, der Einblicke in die Technik und Arbeitsbedingungen vergangener Zeiten bietet. Bald darauf folgt das ehemals landwirtschaftliche Hofgut Nonnenaue, das heute als Eventlocation dient.





Neben den Ausflugsschiffen nehmen auf der viel befahrenen Wasserstrasse Rhein Sportboote, Motorjachten, Lastkähne, Schubverbände und Flusskreutzfahrtschiffe am regen Schiffsverkehr teil.







Auf dem linken Rheinufer erheben sich kurz vor Oppenheim-Nierstein die rebenbewachsenen Hügel der rheinhessischen Weinberge.




Die Landschaften, die der Fluss im weiteren Verlauf durchfliesst, sind flache Ebenen, die vom tiefer liegenden jeweiligem Standort des Schiffes nicht mehr eingesehen werden können. Dem Betrachter bleibt von Bord aus deshalb meist nur der Anblick vorbeiziehender Uferwälder.






Dennoch wird er, wie hier an der Altrheinmündung zum Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue, durch die Möglichkeit, zahlreiche Wasservogelarten zu beobachten, für den eventuell entgangenen Anblick idyllischer Landschaften reichlich belohnt.








2017 stand noch das mittlerweile zurückgebaute und total abgerissene Kernkraftwerk Biblis am rechten Rheinufer.


Kommt der Nibelungen-Turm auf der gleichnamigen Brücke in Sicht, ist die Stadt Worms erreicht. Das Hagendenkmal erinnert an die Versenkung des sagenumwobenen Nibelungenschatzes im Rhein.



Taucht nach mehrere Stunden die weitläufige Silhouette der BASF-Betriebsanlagen auf, verlässt das Ausflugsschiff den Rhein und biegt nach links in die Mündung des Neckars ein. Mannheim mit seinen modernen Gebäudestrukturen liegt vor uns. Entgegenkommende, schwer beladene Containerschiffe erinnern daran, dass auch der ansonsten romantische Neckar in das Netz der Transportwege eingebunden ist.









Weiter in Richtung Heidelberg hemmen zunächst Schleusen den Weg , und fordern so vom Reisenden etwas Geduld, auch wenn er nun nach langer Reise so schnell als möglich sein Ziel erreichen möchte.









Sind die der Flussregulierung geschuldeten Hindernisse überwunden, gent es nun in ungehinderter Fahrt in schöner Natur auf die letzte Etappe der Flussreise, bis das Bild des Heidelberger Schlosses deren glückliches Ende verheißt.






Heidelberg


